Heddernheimer trafen sich bei der Gewerbeschau

In Presseberichte by hgv2020

Werben für Einkauf im eigenen Stadtteil

Heddernheim. Es tat sich etwas gestern Nachmittag in den Gässchen der Heddernheimer Altstadt. Im Clubhaus der Fidelen Nassauer gaben sich Jung und Alt die Klinke in die Hand: Zum dritten Mal war Gewerbeschau angesagt.

„Früher waren die Heddernheimer Landstraße und die Kirchstraße noch reine Geschäftsstraßen“, sagt Jürgen Frommhold von der Bäckerei Konditorei in der Cohausenstraße. Frommhold gehört zu den Gründungsmitgliedern des Gewerbevereins. Geschäfte stünden leer; kaum einer könne seinen Laden mehr halten angesichts der mächtigen Konkurrenz des Nordwestzentrums. „Erst bleiben die Kunden weg, dann muss man schließen.“

Aber das sollte eben nicht so weitergehen, erinnert sich der Geschäftsmann. So sei vor drei Jahren der Gewerbeverein gegründet worden. Die 30 Mitglieder wollten ihren Stadtteil wiederbeleben und machen Werbung für die Tante-Emma-Läden.

Im Jahre 2000 fand die erste Gewerbeschau statt. „Wir wollen uns wieder in Erinnerung rufen“, sagt Vorsitzender Hans Vosseler. „Die Leute müssen merken, dass sie in ihrem Stadtteil gut einkaufen können und eben nicht erst weit fahren zu müssen. Außerdem werden sie hier individuell beraten.“ Auf Individualität legt auch die zweite Vorsitzende Monika Neubauer Wert. Die Damenschneidermeisterin hat sich auf Wintermoden und Brautbilder spezialisiert. „Für individuelle, festliche Kleidung haben die Leute heute eher mal ein paar Euro übrig.“

Eine Nische hat auch Jürgen Frommhold mit seiner Bäckerei gefunden. Er backt so genannte Themen-Kuchen. Für jeden Anlass gestaltet er Besonderheiten: Torten in Form von Zuckertüren zum Schulanfang und Kuchen mit essbaren Bildern, beispielsweise zu Geburtstagen prangt dann auf dem Kuchen das Bild des Jubilars. Größere Aufträge von Hotels bekommt Frommhold auch. „Die Gewerbeschau ermöglicht es uns, Neukunden zu gewinnen. Denn normalerweise sind es die Stammkunden, die bei uns kaufen. Hier haben auch andere Heddernheimer die Gelegenheit, uns zu entdecken.“

Die Heddernheimer bemühen sich um ihren Stadtteil: 17 Aussteller sind zu der Schau gekommen. Alle haben sie sich spezielle Programmpunkte ausgedacht, wie zum Beispiel Monika Neubauer vom Atelier Mia, die eine Modenschau mit 13 Hobby-Models präsentiert. Georg Zdrahal alias Lotto-Schorsch veranstaltet einen Diddl-Malwettbewerb. „Wir wünschen uns noch ein wenig mehr Popularität. Es wäre schön, mit namhaften Heddernheimern einen höheren Bekanntheitsgrad zu erlangen“, sagt Ingrid Weidinger-Müller. „In Heddernheim praktizieren viele Ärzte. Es gibt Anwälte und andere einflussreiche Personen. Wir hoffen, diese Leute für unseren Verein begeistern zu können.“ Entsprechend zahlungskräftiger könne der Verein dann besser werben.

Die nächste Gelegenheit, um sich vom Engagement der Heddernheimer zu überzeugen, bietet der Weihnachtsmarkt am 14. Dezember. Dieser wird dann vom Verein zusammen mit dem Vereinsring veranstaltet. (sln)

Quelle: Frankfurter Neue Presse vom 10.11.2003